1.1.2015
Ein paar kleine Vorteile habe ich bereits:
- In der Aufstellungsszene (Systemaufstellungen) bin ich bekannt als der Begründer der Freien Systemischen Aufstellungen. Es gibt auch ein paar Bücher von mir darüber.
- Eines meiner Bücher wurde im Jahr 2007/2008 ein Bestseller ("Ich stehe nicht mehr zur Verfügung"). Ich schätze, dass aus diesem Grund über 150.000 Menschen meinen Namen schon mindestens einmal gehört oder gelesen haben. Allerdings habe ich in den letzten Jahren nicht auf diesem Erfolg aufgebaut, sondern mich zurückgezogen und weiter gesucht (dazu sage ich weiter unten noch etwas). Dementsprechend ist auch die öffentliche Aufmerksamkeit auf mich wieder stark zurückgegangen.
- Die ersten Teilnehmer meiner Empathie-Schule sind teilweise begeistert von dem Inhalt, den ich anbiete - natürlich nicht alle, was ich wiederum für die Weiterentwicklung des Empathie-Konzeptes nutze ...
Und schon bin ich bei den Nachteilen:
- Ich habe das Gefühl, ich fange ziemlich "von vorne" an. Zwar habe ich durch meinen Bestseller einige wichtige Erfahrungen gesammelt, auf denen ich aufbauen kann, und einige Veranstalter kennen mich auch, das genügt aber nicht, um meine Vision innerhalb kürzester Zeit erreichen zu können.
- Ich habe kaum finanzielle Mittel, um groß Werbung für meine Vision finanzieren zu können. Wenn es so weitergeht, ist mein Geld in den nächsten 2 - 3 Monaten alle. Ich muss mir also etwas überlegen, wie ich das Erreichen dieser Vision finanzieren könnte. Gleichzeitig ist dieser Nachteil aber auch ein Vorteil, denn diese finanzielle Situation ist ein kleiner Motor, um meine Vision möglichst schnell zu erreichen. Über diesen Motor freue ich mich, denn er lässt mich Dinge tun, für die ich mittlerweile vielleicht zu bequem wäre, wenn ich mich auf einem finanziellen Polster ausruhen könnte.
Weitere Aspekte meiner Ausgangslage, die ich weder als Vor- noch als Nachteile einsortieren möchte - oder die beides sind, je nach dem wie man es betrachten möchte:
- Seit meiner Kindheit "suche" ich nach etwas. Ich hatte immer das Gefühl, dass die Welt so, wie sie mir damals von den Erwachsenen vermittelt wurde, nicht "vollständig" ist bzw. dass die Sichtweisen, die mir in der Schule vermittelt wurden, nicht "schlüssig" waren oder es nicht wert waren, gelernt zu werden, weil sie sich sowieso wieder verändern würden oder ich sie später nicht brauchen würde. Mir fehlte der Sinn von dem, was ich lernen sollte und warum ich es lernen sollte.
Zudem erschienen mir die Erwachsenen auch nicht konsequent in dem, was sie vermittelten. Viele lebten nicht das, was sie lehrten. Kurz: Irgendetwas stimmte für mich nicht.
Doch das war mir auf diese Weise nicht bewusst. Erst heute weiß ich, dass meine Suche schon sehr früh begonnen haben muss, ohne dass ich wusste, dass ich suche. Ich hatte immer nur das Gefühl, irgendwann einmal etwas (für mich) sehr Schlüssiges finden zu können.
Die Konsequenz davon: Ich hatte kaum Motivation, mich wirklich auf etwas zu konzentrieren - und so lernte ich es auch nicht, mich auf etwas zu konzentrieren. Es gab nur eine einzige Konzentration in mir: die Suche, die sich im Laufe meines Erwachsenwerdens immer klarer als Suche herausschälte.
In meiner Kindheit und Jugend zeigte es sich nur als das Gefühl, irgendwie nicht zu den anderen dazuzugehören, irgendwie anders zu sein, in keine Clique wirklich hineinzupassen, aber auch kein wirkliches Interesse daran zu haben.
Genauso hatte ich kaum Interesse, etwas zu studieren oder mich ausbilden zu lassen. Deswegen besitze ich keine von Menschen gemachten relevanten Ausbildungen oder Abschlüsse. Aufgrund meiner familiären Vorbildung war ich musikalisch ausgebildet, so dass ich ein Musikstudium beginnen konnte. Doch auch da legte mir meine Konzentrationsschwäche einige Stolpersteine in den Weg. Ich nutzte mein Studium viel mehr, um meine unerlösten Gefühle zu analysieren, zu klären und meine Suche nach Stimmigkeit in mir und in meiner Sicht auf mein Umfeld zu konkretisieren.
Heute kann ich über diese Suche schreiben, weil ich nun erkennen kann, wohin sie mich geführt hat. Im Jahr 1996 ist mir eine "Grundformel" (oder wie man das nennen mag) bewusst geworden: "Jedes Element hat den Wunsch nach Gleichgewicht." Da hatte ich das erste Mal das Gefühl, etwas Grundlegendes "gefunden" zu haben. Seit dem hat sich ein Teil meiner Suche nach der Basis der Welt beendet und ich kann mir vieles mit Hilfe dieser Formel schlüssig selbst erklären. Damals dachte ich, dass alle anderen Menschen meine Formel sofort verstehen und umsetzen könnten - doch ich erntete nur leere Blicke. Keine Aha-Erlebnisse bei anderen, denen ich davon erzählte. Auch mein entsprechendes Buch war für viele nur schwer zu lesen und nachzuvollziehen (Die Vollkommenheit des Universums). Seitdem suchte ich danach, dieses schlüssige Gefühl in mir anderen Menschen zu vermitteln. Ich suchte nach der "Brücke", mit der ich ganz einfach meine Sichtweisen, Erkenntnisse und Gefühle anderen Menschen zur Verfügung stellen konnte. Im letzten Jahr habe ich diese Brücke dann gefunden: Das schon erwähnte NeuroSonanz-Modell "Acht innere Rahmen" ©.
Für mich bedeutet das jetzt: Meine Suche ist diesbezüglich beendet. Im Grunde habe ich zuerst 20 Jahre gesucht (die Dauer von meiner Kindheit bis zur Erkenntnis der Grundformel) und dann noch einmal 18 Jahre (Erkenntnis der Grundformel bis zur Entwicklung des NeuroSonanz-Modells). Während dieser Suche habe ich viele Lebenserfahrungen gesammelt, die meine Sichtweisen immer weiter ausgefeilt haben, so dass ich immer mehr Aspekte des Lebens integrieren konnte.
Jetzt beginnt eine neue Suche: Wie kann ich meine Erkenntnisse und Erfahrungen, die ich als sehr grundlegend, schlüssig, allumfassend und auch wirkungsvoll empfinde, so bekannt machen, dass möglichst viele Menschen die bewusste Wahl haben, sich damit intensiv auseinanderzusetzen und das eigene Leben damit schlüssiger und einfühlsamer zu gestalten (oder es nicht zu tun, weil sie damit nichts anfangen können)? Wie kann ich mit meinen Erkenntnissen für die Entwicklung einer neuen Gesellschaft optimal zur Verfügung stehen?
Jetzt muss ich mich nicht mehr von der Öffentlichkeit "zurückziehen" und tief in mir suchen. Jetzt habe ich gefunden und möchte damit in die Öffentlichkeit gehen - gezielt und bewusst.
- Allerdings habe ich durch die lange Suche in mir selbst vieles vernachlässigt. Besonders meinen Körper. Ich habe beispielsweise wenig Sport gemacht und die längste Zeit am Schreibtisch gesessen. Folge: Unbeweglichkeit, Bauch, kaum Kondition. Das möchte ich nun auch ändern - Schritt für Schritt. Mich selbst wieder fitter zu machen und zu schauen, was ich in meinem Alter (47) körperlich noch auf die Beine bekomme, ist ein weiterer Teil meines Zieles. Denn wie soll ich der Öffentlichkeit optimal zur Verfügung stehen, wenn mein Körper dafür nicht fit genug ist?
Ich werde mich mit veganer Lebensweise auseinandersetzen und mal schauen, was ich schrittweise davon umsetzen kann. Diese Schritte werde ich auf dieser Website ebenfalls dokumentieren.
- Des Weiteren habe ich in vielen Lebensbereichen Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. Da ich mich bisher immer nur auf die innere Suche und auf meine Gefühle konzentriert habe, habe ich das gezielte Lernen nie wirklich gelernt - immer nur unter Stress und mit viel Unlust. Die Folge: Ich kann in Gesprächen mit Menschen nicht immer vollständig konzentriert zuhören und bekomme vieles nicht mit oder muss vermehrt nachfragen, was mir mein Gegenüber gerade zu erklären versucht. Auch wenn mein Gegenüber dies kaum merkt, weil ich immer sehr aufmerksam zuzuhören scheine. Oder ich vergesse schnell wieder, was mir jemand erzählt hat. Vor allem kann ich erzählte Zusammenhänge kaum in eigenen Worten wiedergeben. Über Gefühle kann ich einwandfrei reden - aber "fachliches Wissen" habe ich nach meinem Gefühl kaum - und kann es auch kaum wiedergeben, nachdem es mir erzählt wurde oder ich darüber gelesen habe.
Wenn es um Gefühle geht, bin ich tatsächlich sehr aufmerksam und konzentriert und klar und sehe viele Zusammenhänge - sehr viele. Sobald es aber um Erzählungen von Geschehnissen oder Berichte von "Wissen" geht, schaltet mein Gehirn oft ab.
Seit einem Jahr nun trainiere ich mich gezielt mit Hilfe des (kostenlosen) Programms Brain Workshop 4.8.4. Endlich habe ich ein für mich geeignetes Programm gefunden, mit dem ich in kleinen Schritten, systematisch, schlüssig und sinnvoll meine Konzentrationsleistung und die Lernleistung meines Gehirns steigern kann. Es geht langsam - aber es geht! Und das ist die Hauptsache.
- Ein letztes noch: Ich merke beim Schreiben dieser Texte auf dieser Website, dass mir ein gewisser "Witz" fehlt. Wenn ich selbst meine Texte lese, finde ich es fast "langweilig" geschrieben. Im Vergleich dazu ist die 24jährige Giulia Enders mit ihrem Bestseller Darm mit Charm einfach genial. Vielleicht wird sich diesbezüglich im Laufe dieses Jahres bei mir auch noch etwas ändern? Zumindest ist dies genauso mein Ziel. Deswegen werde ich diese Texte hier nachträglich nicht mehr groß verändern, damit meine eventuelle Entwicklung in diesem Zusammenhang besser beobachtet werden kann.
Mal sehen, wie mein Geist und mein Körper sich in diesem Jahr entwickeln werden. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
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