Erste Schritte

 

Bericht über die ersten beiden Tage des Jahres

 

3.1.2015

Ich glaube, bei einem neuen Projekt sind die ersten Schritte sehr entscheidend. Deswegen achte ich in diesen Tagen besonders drauf, was ich tue, tun will, was ich bei mir ändere, was ich erlebe und wie es mir damit geht.

 

Resonanz 1

Das erste große "Wunder": Jacqueline und ich haben Silvester gemütlich zu Hause gefeiert - für uns zu zweit. Gegen 0.10 Uhr haben wir uns in unserem Haus im ersten OG an ein Fenster gestellt und das Feuerwerk der Nachbarn beobachtet. Nach kurzer Zeit durften wir ein Phänomen miterleben, das wir so noch nie gesehen hatten. Wir hatten einen großen Überblick, so dass wir über unseren Garten hinaus die Feuerwerksraketen mehrerer Straßen überschauen konnten. Auf einmal entdeckten wir, dass sowohl ganz rechts in unserem Blickfeld als auch ganz links die gleichen Feuerwerksbatterien abgefeuert wurden. Offenbar ein Feuerwerkspaket von Aldi mit mehreren Raketen, die direkt hintereinander starteten, ohne dass man zwischendurch neu zünden musste. Das Geniale: Beide Raketenbatterien wurden wohl zum exakt gleichen Zeitpunkt angezündet, so dass sie zeitlich und farblich absolut synchron feuerten. Die Nachbarn können sich nicht abgesprochen haben, da die beiden Orte, von denen die Raketen abgefeuert wurden, außer Sichtweise in einer Entfernung von über 150 Metern lagen.

Synchronizität. Resonanz.

Für mich war das ein Zeichen für ein "Resonanz-Jahr" 2015.

... ich bin gespannt ... am Ende des Jahres wissen wir mehr ...

 

Resonanz 2

In der Nacht habe ich nicht lange geschlafen. Ich war schon gegen 7 Uhr wieder wach - habe mich an den Computer gesetzt, meine ersten Texte auf dieser Website noch einmal durchgelesen und verbessert - und dann eine Rundmail an meinen Newsletter-Verteiler geschickt als auch bei Facebook die Information gepostet, dass dieses Jahr eine Besonderheit für mich werden wird - mit Hinweis auf diese neue Website.

Aufgrund des Besucherzählers auf der Newtopia-Seite (ich habe auch noch einen zweiten, anderen Besucherzähler auf der Startseite) konnte ich beobachten, wie viele Leute auf meinen Hinweis reagierten und meine Newtopia-Website besuchten (wichtig: Besucherzähler zählen nur die Klicks auf der Seite, auf der der Zähler zu sehen ist - und nicht die Besucher, die auf einer anderen Seite der gesamten Website einsteigen!).

Was ich auch bisher noch nie erlebt habe - selbst während der Zeit nicht, in der mein Buch "Ich stehe nicht mehr zur Verfügung" ein Bestseller war - war eine solch große Resonanz! Gleich am ersten Tag wurde 379 mal auf die Newtopia-Seite geschaut. Bis heute sind es über 500 Klicks. Großes Echo - große Resonanz!

 

Resonanz 3

Zusätzlich habe ich viele E-Mails erhalten - die meisten waren äußerst positiv, was mich sehr freut!

Allerdings gab es auch die andere Seite. Ein kleines Beispiel:

Ich schrieb auf der Seite "Meine Ausgangslage" darüber, dass ich noch nicht mit genügen "Witz" schreibe, sondern dass ich meine Texte selbst eher als langweilig empfinde (was übrigens bedeutet, dass ich da noch ein Entwicklungspotenzial in mir spüre und einen inneren Vergleich in meinem Gefühl habe - also muss auch der Witz in mir vorhanden sein, nur lebe ich es noch nicht ...).

Eine Person antwortete mir: "Du schreibst wundervoll, Du brauchst keinen Witz."

Eine andere Person formulierte: "Du bist leider nicht wie Giulia Enders. Du redest wie ein Lehrerhaushalt, noch dazu einer mit ner eins im Doctor."

Das sind genau die beiden Seiten, die ich in diesem Jahr "erwarte". Es wird Menschen geben, die sich mit mir in Resonanz befinden werden - und es wird Menschen geben, die eine komplett andere Sichtweise haben. Und viele Menschen dazwischen.

Meine Reaktion in meinem Gefühl? Ich bin mir weiterhin ganz klar, was ich möchte und wie ich mich passend zu meinen Zielen selbst beurteile - und ich kann auch ganz klar sehen, dass jeder Mensch seine ganz eigene Realität hat und dementsprechend mein Tun und Denken zu seinen Vorstellungen passend bewertet. Ich fühle mich weder persönlich verletzt noch persönlich ermutigt. Ich sehe einfach nur die "Realitäten" der anderen Menschen und die dazugehörigen Bewertungen.

 

Natürlich fühle ich mich mit Menschen, die wertschätzend formulieren, wohler als mit Menschen, die abwertend (mit Schmerz verknüpft) formulieren.

Interessanterweise war die Person, die geschrieben hat, dass ich wunderbar schreibe, mit meiner Sichtweise nicht in Resonanz - trotzdem habe ich mich beim Lesen ihres Satzes wohl gefühlt. Denn sie hatte einen angenehm und wertschätzenden Tonfall.

Und die Person, die über meinen Lehrerton geschrieben hat, war wesentlich näher an meiner Selbstbeurteilung dran, denn ich fühle mich tatsächlich so klar wie jemand mit einer 1 im Doktor! - Trotzdem habe ich mich beim Lesen ihres Satzes unwohl gefühlt. Denn ihr Tonfall war schmerzvoll wertend, anstatt positiv unterstützend oder hilfreich.

Und das ist genau das, was ich vermitteln möchte: die Resonierenden Empfindungen im Alltag.

Formuliert jemand mit Schmerz verknüpft (schmerzvoll abwertend oder ausschließend), dann fühlt sich das auch schmerzvoll an, wenn ich mich seiner Realität zur Verfügung stelle. Dabei ist das aber keine persönliche Verletzung, sondern eine schmerzvolle Resonanz, die nur etwas mit mir selbst zu tun hat, wenn ich mich mit dieser resonierenden Empfindung zusätzlich noch identifiziere (sie also noch ein Teil meiner eigenen Realität ist, wenn ich mich z. B. selbst abwerte). Kann ich es aber als eine "Wahrnehmung der Realität eines anderen Menschen" deuten, dann fühle ich mich nicht mehr persönlich angegriffen.

Und die schmerzvolle Resonanz im Gefühl beendet sich sogar, wenn ich der Realität des anderen nicht zur Verfügung stehe, sondern ganz bei meiner Realität bleibe, wenn ich also unsere beiden Realitäten klar voneinander unterscheiden kann.

 

Die erste Person stimmte in ihrer Realität in folgendem Punkt mit meiner Realität überein: "Freundlicher Tonfall".

Mit ihrer Sichtweise, dass ich wunderbar formuliere, stimmte sie nicht mit meiner Realität überein. Hier sind unsere Realitäten unterschiedlich.

Die zweite Person stimmte in ihrer Realität in folgendem Punkt mit meiner Realität ziemlich überein: "lehrerhaftes Formulieren anstatt lockeres Schreiben".

Mit ihrer Realität des "schmerzvollen Konfrontierens mit Hilfe von abwertenden Formulierungen" stimmte sie nicht mit meiner Realität überein. Hier kann ich klar einen Unterschied unserer beiden Realitäten sehen. Meine Wahrnehmung dieses klaren Unterschieds führt dazu, dass ich mich nicht persönlich angegriffen fühle.

 

... hach, ist das komplex ... aber aus meiner Perspektive und in meinem Gefühl so einfach. Nur, wenn ich das zu formulieren beginne, wird es aufgrund der vielen Worte, die ich dafür brauche, immer so kompliziert ...

 

E-Mail an Gert Scobel

Und dann habe ich noch am 1. Januar meine erste E-Mail an die "Öffentlichkeit" geschickt - und zwar an Gert Scobel, der immer so geniale Sendungen auf 3sat macht.

Hier der Text meiner Email:

 

Sehr geehrter Herr Scobel,

zunächst einmal wünsche ich Ihnen ein frohes, neues, “antifragiles” Jahr!

Ich habe ein ungewöhnliches Anliegen: Ich möchte Sie auf mich und meine Sichtweisen aufmerksam machen. Natürlich ist mir bewusst, dass ich bestimmt nicht der Einzige bin, der so etwas beabsichtigt, – und dass Sie im Blickpunkt der Öffentlichkeit möglicherweise kaum Zeit für “so etwas” haben – aber ich möchte es trotzdem nicht unversucht lassen.

Mein Nachteil ist, dass ich keinerlei wissenschaftliche Ausbildungen vorweisen kann. Mein Leben und mein Bauchgefühl haben mich immer so geführt, dass ich meinen ganz eigenen Weg unabhängig von vorgefertigten Lehrmeinungen oder Sichtweisen anderer Menschen gegangen bin. Ich habe immer selbst in mir nachgefühlt und erspürt, was denn nun bei dem Blick auf den Menschen und auf unsere Gesellschaft und auf verschiedene Paradigmen wirklich “stimmig” und möglichst allumfassend “schlüssig” für mich ist und wie man alles (wirklich ALLES) unter einen Hut bekommen könnte.

Nach einer ungefähr fast 40jährigen Suche (ich bin jetzt 47 Jahre alt) habe ich das Gefühl, endlich grundlegende Antworten gefunden zu haben, die teilweise mit dem übereinstimmen, was gegenwärtig in Wissenschaft, Psychologie und Philosophie durchzubrechen scheint.

Beispielsweise kann ich von mir behaupten, bis heute immer “antifragil” gelebt zu haben. Ich habe jede Krise genutzt, um sie zu analysieren, sie zu verarbeiten, um meine Krisengefühle klar zu bekommen und letztendlich daraus zu lernen und neue Sichtweisen zu entwickeln. Meine aktuellen Sichtweisen haben aus meiner Perspektive eine so extreme Antifragilität erreicht (d. h. sie enthalten in jeglicher Hinsicht die Betonung von Störung+Wachstum), dass ich nun damit in die Öffentlichkeit gehen will. Gerade in meinem neuesten Buch (“Meine Eltern sind schuld!”) geht es darum, das Passieren von Fehlern mit einer begeisterten Reaktion zu kombinieren anstatt mit Ärger, Vorwürfen, Strafen und schlechten Gefühlen.

Das alles bedeutet nicht, dass ich nicht schon früher versucht habe, die Öffentlichkeit auf mich und meine Sichtweisen aufmerksam zu machen. Einen Schritt habe ich bereits im Jahr 2008 geschafft, als mein Buch “Ich stehe nicht mehr zur Verfügung” zu einem Bestseller wurde. Bis heute sind 120.000 Exemplare verkauft worden. Doch ich habe auf diesem Erfolg nicht aufgebaut, sondern musste in mir weitersuchen, weil etwas in mir noch nicht “komplett” war. Im letzten Jahr (2014) habe ich das Gefühl von einer Art “Komplettheit” erreicht – und möchte, wie gesagt, jetzt gezielt Wege in die Öffentlichkeit finden.

Wenn Sie sich über mich auf meiner neuen Website “Olafs Utopia” (www.olafs-utopia.de) in meine Absichten einlesen wollen, benötigen Sie wahrscheinlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt (1.1.2015) ca. 30 Minuten Lesezeit. Ich finde, ich konnte meine Absichten und meine Ausgangslage dort recht gut zusammenfassen. Wenn Sie dadurch mehr Interesse erhalten und auch mehr Zeit haben sollten, können Sie sich auch in meine Webseiten für das von mir im Jahr 2003 begründete Freie Aufstellen (www.freie-systemische-aufstellungen.academy) und für meine Empathie-Schule, die ich zurzeit entwickle (www.neurosonanz.com), einarbeiten.

Eines möchte ich abschließend noch mitteilen: In dieser Mail erscheint es – und so schreibe ich es auch –, dass ich auf MICH aufmerksam machen möchte. Tief drunter steckt aber meine Absicht, die Öffentlichkeit auf ein Phänomen aufmerksam zu machen, aus dem man wichtige Schlüsse für unser gegenwärtiges Leben ziehen kann, wenn man dieses Phänomen ernst zu nehmen beginnt (und nicht in die esoterische Ecke schiebt). Ich nenne dieses Phänomen “Resonierende Empfindungen”.

Mir geht es also letztendlich viel mehr um die (aus meiner Sicht) “Verbesserung” unserer gegenwärtigen Gesellschaft und um die Öffnung der Menschen für ein umfassenderes empathisches Paradigma (Empathie im Sinne von Resonanz + Mitgefühl + Verständnis – sehen Sie dazu auch meine Definition von Empathie auf der Website meiner Empathie-Schule).

Ich würde mich freuen, wenn diese Mail an Sie auf irgendeine Weise im Sinne meiner Utopia-Website (Meine “Mission”) Früchte tragen würde und ich mit Ihrer Hilfe der Öffentlichkeit einen Schritt näher kommen darf.

Da ich meine Schritte in die Öffentlichkeit auf meiner Utopia-Website dokumentieren möchte, will ich Sie gleich hier fragen, ob ich Ihre eventuelle Antwort auf meine Mail veröffentlichen darf (unabhängig davon, ob es sich um eine Ab- oder Zusage für irgendein mögliches Fernseh-Projekt handelt).

Wenn ich Ihre Mail nicht veröffentlichen darf, ist es selbstverständlich auch o.k. für mich.

Es grüßt Sie ganz herzlich Ihr Olaf Jacobsen

 

Änderungen bei mir

Bin jetzt seit dem 1.1. jeden Morgen (also drei Mal) spazoggen gewesen. Ich dachte, dieses Wort (Mischung aus spazieren und joggen) wäre meine eigene Erfindung, aber als ich es eben gegoogelt habe, durfte ich erleben, dass es schon andere gibt, die dieses Wort verwenden.

Allerdings mache ich ein besonderes Spazoggen: Ich gehe spazieren und suche in mir nach schönen Gedanken und Begeisterungsgefühlen. Wenn dann in mir die Begeisterung und Freude so richtig im Gefühl aufsteigt, fange ich vor Freude an zu joggen. Das Joggen verknüpfe ich also immer mit dem Gefühl von Freude - anstatt mit dem Gefühl von "Überwindung des inneren Schweinehundes". Und ich jogge nur, wenn ich auch wirklich gerade Lust dazu habe und mich freue - und auch nur so lange, wie ich wirklich möchte. Wenn das Freudegefühl sich beendet, gehe ich wieder spazieren. Ich habe das vor zwei Jahren schon einmal so gemacht und festgestellt: Je öfter ich spazogge, desto mehr verwandelt sich das Spazieren in Joggen - und irgendwann jogge ich nur noch vor Freude :-) ... die Leute, die mich joggen sehen, fragen sich bestimmt, warum ich so doll grinse ... ist nicht üblich, sowas ...

 

Außerdem esse ich nach über einem Jahr Pause endlich wieder morgens Obst.

 

Bis jetzt tut sich also einiges ...

 

 

 

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© Copyright 2015 Olaf Jacobsen

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